Adomeit, Familie

Alfred Adomeit, seine Ehefrau Wally, Tochter Liselott Witwe Jenny Schoenlank , Mutter von Wally

Schmelzhüttenstr. 33

Stolpersteine gesetzt am 7.12.2013

Alfred Adomeit (geb. 1893 in Stallupönen/Ostpreußen) war verheiratet mit Wally (1893 in Berlin geb. Brimm). Ihr Kind hieß Liselott (geb. 1924 in Grunau bei Ostritz). Die Mutter von Alfred war Meta. Alfred war, aus Ostritz kommend, seit 1935 pharmazeutischer Angestellter in der Geraer Stadtapotheke am Markt. Er stellte den Aufnahmeantrag in die NSDAP. Doch die  Nationalsozialisten forderten, sich von seiner jüdischen Ehefrau scheiden zu lassen. Als er das nicht tat, setzten harte Repressalien ein. Der Plan einer gemeinsamen Flucht nach Schweden scheiterte. November 1944 wurde Herr Adomeit verhaftet und kam in das bewachte Arbeitslager Ammendorf bei Halle. Dort befand sich die Giftgasfabrik Organicid GmbH. Bei einem Luftangriff erlitt er schwere Verletzungen. In den Wirren der letzten Kriegswochen gelang es ihm, wieder nach Gera zu kommen. Nach 1945 arbeitete er langjährig als Leiter der staatlichen Hochhausapotheke. Er starb 1982.

Frau Adomeit wurde noch im Januar 1945 ins KZ Theresienstadt deportiert. Von dort holte Alfred seine Frau im Juni 1945 lebend nach Gera zurück.

Liselott war 15 Jahre alt, als sie die Zabelschule (Geraer Höhere Töchterschule) 1939 ohne Abschluss verlassen musste. Das Abitur konnte sie 1942 im Internat Zinzendorfschule Gnadau machen. Ihr Studienwunsch Medizin blieb ihr im Nationalsozialismus verwehrt. Sie arbeitete sie in der Färberei Louis Hirsch und wurde seit 1944 zu körperlich schweren Arbeiten dienstverpflichtet. (im Triangeler Leichtbauplattenwerk und dem Bau von Luftschutzstollen) Alfred, Wally und Liselott überlebten. Wally wurde 67, Alfred 89 Jahre alt.

Seit 1940 wohnte auch Wallys Mutter, die Justizrat- Witwe Jenny Schoenlank (1864 in Plock geb. Klimberg, gesch. Brimm) aus Berlin bei Familie Adomeit. Als sie im Oktober 1942 von Gera nach Theresienstadt deportiert wird, ist sie 78 Jahre alt. 1951 wurde sie amtlich für tot erklärt. 70 Jahre später wird bekannt, dass sie bereits kurz nach der Ankunft in Theresienstadt starb. (MW)

Verlegeort ist Schmelzhüttenstr. 33