Löwenstein, Familie

Emil Löwenstein, seine Ehefrau Käthe Löwenstein und Sohn Heinz-Hermann Löwenstein

Lessingstr. 1

3 Stolpersteine gesetzt am 17.06.2011

 

 

Der Lehrer Hermann (Hirsch) Löwenstein und Jette (Meta, Gejtja) geb. Moses lebten in Jever. Sie hatten die Söhne Richard (1880-1942), Ernst (1881-1974) und Emil (geb. 1884 ). Richard lebte zuletzt in Berlin und wurde von dort aus am 25.01.1942 in das Ghetto Riga deportiert. Ernst war in Oldenburg Rechtsanwalt und Vorsitzender des jüdischen Landesgemeinderates. Emil Löwenstein war seit 1926 verheiratet mit Käthe (1895 in Gera geb. Hauptmann). Sie hatten einen Sohn Heinz Hans Hermann (geb. 1926 in Gera). Seit 1926 war Emil als Kaufmann mit dem Schwiegervater Gustav Hauptmann Teilhaber der Firma Paula Goldschmidt. (Haushalt- und Spielwaren). Emil Löwenstein war ab 30.10.1939 Vorsitzender der Geraer Israelitischen Religionsgemeinde. Seit 10.2.1942 Vertrauensmann der Reichsvereinigung der Juden für Gera. Im Novemberpogrom 1938 wurde er ins KZ Buchenwald gebracht. Nach seiner Rückkehr wurde seine Firma zwangsaufgelöst. Das bedeutete den Verlust der Existenzgrundlage. Seit 1941 mussten sie den Judenstern tragen. Beide Eltern gerieten am 10. Mai 1942 in die endgültige Deportation. Heinz Hermann befand sich bis 1942 im jüdischen Schulinternat ("Kinderheim") Leipzig. Sein Name steht auch dort in der Deportationsliste. Emil war 58, Käthe 46 und Heinz Hermann 15 Jahre alt, als sie ermordet wurden.

Der Stein für Emil Löwenstein, gelegt am 8.4.2009 vor dem Judenhaus Zschochernstr. 32, wurde am 30.7.2010 von Unbekannten ausgegraben, gestohlen und nicht wieder aufgefunden.

Die drei Steine für Emil, Käthe und Heinz Hermann wurden am 17.6.2011 am neuen Standort Lessingstraße 1 verlegt,. der letzten gemeinsamen Wohnung.

 

M.W. (Stand: 21.02.2014)