Anna Schalscha
Museumsplatz
Stolperstein gesetzt am 8.4.2009
Die Witwe Anna, 1867 geb. Bender, war verheiratet mit Louis Schalscha (1860-1928). Sie hatten zwei Töchter, Edith und Ellen.
Edith war verheiratet mit dem nichtjüdischen Geraer Schauspieler Heinz Schmidt-Lorenz, der 1935 starb. Als die Witwe Edith im Mai 1942 nach Belzyce deportiert wurde, war sie 50 Jahre alt. Danach gibt es kein Lebenszeichen mehr. Sie wurde ein Opfer der Shoa.
Ellens Mann stammte aus Breslau und hieß Leipziger. Nur Ellen hatte einen Pass und verließ Deutschland zunächst allein Richtung Westen. Ihr Mann schaffte es 1938 mit der 16jährigen Tochter Steffi über die grüne Grenze zu fliehen. Die Familie traf sich in Brüssel wieder und floh weiter nach Paris. Von dort konnten sie mit falschen Pässen über Lissabon nach Brasilien emigrieren. Ellen starb 1967.
Mutter Anna starb im Juli 1942 in Gera an einer selbst herbeigeführten Leuchtgasvergiftung im Ghetto-Haus Zschochernstr. 32.
Die Chrom-Lederfabrik Louis Schalscha befand sich in der Neuen Straße, ein entsprechendes Ladengeschäft in der Humboldtstr. 12
Verlegeort ist vor dem unteren Eingang des Kultur-und Kongresszentrum Gera.
M.W. Stand (26.12.2022)