Schäfer, Berta

Schmelzhüttenstraße 33

Stolperstein gesetzt am 17.09.2016

 

 

 

Die jüdische Familie Langer war 1905 vor den Auswirkungen der mit der russischen Revolution verbundenen Juden-Pogrome nach Gera geflohen. Berta (1890 in Lodz geborene Langer) schloss 1916 die Ehe mit dem Nichtjuden Alfred Schäfer (*1892 in Gera). Sie hatten die Töchter Martha (*1914 in Gera) und Elfriede (*1919 in Gera). Alfred Schäfer war gelernter Porzellandreher und arbeitete als Krankenpfleger am Städtischen Krankenhaus. Er wurde 1933 fristlos entlassen, arbeitet zwischenzeitlich in Fabriken und ab 1936 in den Milbitzer Heilanstalten. Am 3.11.1944 wurde er verhaftet und in das Arbeitslager für scheidungsunwillige Ehepartner aus Mischehen der Buna-Werke Schkopau gebracht. Dort erlebte er 1945 die Befreiung. Berta war Arbeiterin in verschiedenen Geraer Industriebetrieben. Sie wurde Mitglied der KPD und war aktiv in den örtlichen Geraer Nebenorganisationen. 1934 wurde ihr die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. Im September 1944 verhaftet, kam sie ins Ausländerlager Leumnitz und im Dezember nach Ravensbrück. Dort wurde sie am 11.2.1945 umgebracht. Sie wurde 54 Jahre alt. Bertas ältere Tochter Martha bekam ein Kind, wurde der Rassenschande beschuldigt und kam schon im August 1944 ebenfalls nach Ravensbrück. Sie wurde dort befreit und heiratete 1948 in den USA den in Gera geborenen Leo Organek (+1995 in New York). Elfriede musste Zwangsarbeiten und überlebte.

Verlegeort ist vor ihrer Wohnung Schmelzhüttenstr. 33.

M.W. (Stand: 04.12.2015)